*REZENSION* Wir Töchter von Sparta / Claire Heywood

Klappentext:

Das Schicksal Trojas in diesem historischen Roman neu erzählt - zwei Frauen schreiben Weltgeschichte!

Schon als junge Mädchen werden Helena und Klytämnestra – die für ihre Schönheit berühmten Prinzessinnen von Sparta, denen ganz Griechenland zu Füßen liegt – getrennt und an mächtige Männer verheiratet. Die Brüder Agamemnon und Menelaos machen ihre Frauen zu Königinnen, doch das hat einen hohen Preis: Sanft und sittsam sollen sie in Zukunft sein und möglichst bald einen Erben gebären.

Als die Vernachlässigungen und Grausamkeiten ihrer Ehemänner unerträglich werden, gibt es für Helena und Klytämnestra nur noch einen Ausweg: Sie müssen gegen die Zwänge ihres Geschlechts aufbegehren, um sich selbst ein neues Leben zu ermöglichen – und damit die Geschichte für immer zu verändern.

Die Basic's:

▪ Originaltitel: Daughters of Sparta

▪ Genre: Roman

▪ Seitenzahl: 384 (Taschenbuch)

▪ Verlag: Droemer

▪ Link zur Verlagsseite: https://www.droemer-knaur.de/buch/claire-heywood-wir-toechter-von-sparta-9783426308394

▪ ISBN: 978-3-426-30839-4

Bewertung in ★:

▪ Cover: ★★★★☆

▪ Inhalt: ★★★★★ 

Rezension:

"Wir Töchter von Sparta" war definitiv eines meiner Lesehighlights im Januar. 

Die Geschichte ist fesselnd, blutig, düster und dennoch auf faszinierende Art beeindruckend.

Claire Heywood schafft es mit ihrer besonderen Art, die Geschichte von Helena und Klytämnestra sowie deren Verbindung zu Sparta und Troja auf spannende aber auch unterhaltsame Weise darzustellen.

Ich muss gestehen, dass ich ja schon ein Fan der romantisierten Vorstellung der Antike bin. Was meine ich mit "romantisiert"? Ganz einfach die beschönigte Darstellung der Angelegenheiten oder das Weglassen der unschönen Dinge, wie z.B. der mangelnden Hygiene (nach unserem Standart) zur damaligen Zeit, das bewusste Weglassen von nicht vorhandenen Frauenrechten etc etc.

Aber ich mag es auch mal ganz gern realistisch und unangenehm und wahr. Genau das bietet Heywood mit ihrer Geschichte. Die Erzählung des Schicksals von Helena und Klytämnestra ist grausam und unangenehm. Die Geschichte von zwei jungen Mädchen, die sobald sie ihre Blutung bekommen an den nächst besten, politisch sinnvollsten Verbündeten des Vaters verschachert werden. Davon, dass diese Verbindungen vielleicht sogar schon geknüpft wurden, sowie die Kinder den Mutterleib verlassen haben sprechen wir lieber gar nicht erst. 

Dass eben jene Verbündete dabei meist im gleichen Alter des Vaters sind, wird hier nicht schön geredet oder gar weg gelassen sondern als Fakt offen auf den Tisch gebracht. 

Denn die Antike war nicht glamourös oder magisch. Es war eine abartige Zeit voller glaubensblinder, rachsüchtiger Idioten, denen Familie in der Regel nichts bedeutet hat außer mehr Spielfiguren auf dem Weg zur Machtergreifung. Naja und wenn man da dann eben mal eine Tochter auf dem Altar opfern musste, weil irgendein rachsüchtiger Priester einem das ins Ohr geflüstert hat, dann wurde das eben ohne mit der Wimper zu zucken getan.

Und all diese Grausamkeit und Ehrlichkeit bekommen wir von Heywood zu spüren. Doch ihre Heldinnen sind eben nicht nur Opfer, denn die Frauen um die es geht sind in Sparta groß gezogen worden und sind wir mal ehrlich, wer zu dieser Zeit nicht selbst rachsüchtig oder blutrünstig war, hat es eben nicht weit gebracht. Und so zeigt die Autorin auf, wie unsere Protagonistinnen sich Stück für Stück selbst verlieren (oder ihr wahres ich finden?). Wie sie sich durchsetzen, härter werden, unempfänglich Sanftheit, Vergebung oder Gnade.

Mich hat diese moderne Erzählung absolut gepackt und begeistert und wenn gesagt wird, dass dieses Buch eine Pflichtlektüre für Fans von Madeline Miller ist, kann ich dem definitiv nur zustimmen.

Von mir gibts eine klare Empfehlung für "Wir Töchter von Sparta".

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