*REZENSION* Elfenerbe - Der gefangene Prinz / Holly Black
ACHTUNG SPOILER IM KLAPPENTEXT, da Band 2 einer Reihe
Klappentext:
Prinz Oak bezahlt bitter für seinen Betrug. Gefangen im eisigen Norden und an den Willen einer ungeheuerlichen neuen Königin gebunden, muss er sich ganz auf seinen Charme und sein Kalkül verlassen, um zu überleben. Währenddessen setzen Hochkönig Cardan und Hochkönigin Jude alles daran, den gefangenen Prinzen zurückzuholen. Und Oak selbst sieht sich mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert: Soll er versuchen, das Vertrauen des Mädchens zurückzugewinnen, das er schon immer geliebt hat? Oder soll er Elfenheim gegenüber loyal bleiben und verraten, wie ihre Regentschaft beendet werden kann? Selbst wenn es Wren das Leben kosten könnte …
Als ein neuer Krieg heraufzieht und Verrat von allen Seiten droht, reichen Oaks strategisches Geschick und seine Intelligenz nicht aus, um alle, die ihm etwas bedeuten, vor dem Tod zu bewahren. Es bleibt nur die Frage, wen er dem Untergang weihen wird …
Bewertung in ★:
★★★★☆
Meine Meinung:
Ich habe recht schnell gemerkt, dass mich irgendetwas an dem Buch "gestört" hat. Ich bin nicht so richtig in den Flow rein gekommen wie bei den vergangenen Teiler der Reihe. Ein bisschen länger habe ich gebracht um rauszufinden, was genau mich gestört hat.
1. Die Zeiteben & die Perspektive: bis auf wenige Kapitel oder Erinnerungen ist das Buch in der Gegenwartsform und aus der Erzählerperspektive geschrieben, welche aber hauptsächlich Oak begleitet. Das hat mich maximal verwirrt. Schon die Gegenwartsform war teilweise irgendwie einfach komisch zu lesen, wie ich finde und es ist einfach keine Zeitform, die ich bei Büchern bevorzuge. Ich habe immer das Gefühl, dass sich die Vergangenheitsform etwas "weicher" lesen lässt. Die Perspektive an sich ist vielleicht gar nichts so dramatisch und ich habe schon einige Bücher gelesen, die in dieser Form geschrieben waren. Die vergangene Teile jedoch waren immer aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Protagonistin geschrieben und somit war es irgendwie ungewohnt, sich in der gleichen Welt zu bewegen aber auf einmal einen Perspektivwechsel zu haben.
2. Der Protagonist: bisher standen starke, unbarmherzige Frauen im Mittelpunkt der Geschichte, zu erst Jude, dann Wren und nun haben wir hier Oak. Einen Prinzen, der kein Prinz sein will, sich irgendwie nie so richtig dazugehörig gefühlt hat, seinen Platz noch sucht und sich nicht immer so sicher ist, was er will und wenn man ehrlich ist fehlt im die Skrupellosigkeit, die seine Schwester Jude ausgezeichnet hat und die Kälte, die Wren umgibt. Kurzum, ich hatte einfach nicht ganz so viel Spaß dabei, den eher "zahmen" Oak zu begleiten, wie ich ihn bei Wren oder Jude hatte.
Alles in allem wartet die Geschichte aber wieder einmal mit allem auf, was man sich von einem Roman über blutdürstige Feen, Machtkämpfe und Revier-Rivalitäten nur wünschen kann.Es gibt Monster mit hübscher Fassade, Monster mit monströser Fassade und harmlose Figuren... ach nein, Moment, es gibt keine harmlosen Figuren in diesem Roman. Eine glitzernde Tinkerbell sucht man also umsonst. Ich persönlich mag das sehr gern! Holly Black stürzt sich auf all das dunkle, düstere und verschlagene, was man vom kleinen Volk kennt und baut das in eine Geschichte ein, in der es irgendwie um Liebe geht und um Vertrauen und aber vor allem um Macht und Ausdauert und Verrat.
Mir hat die Geschichte alles in allem wirklich sehr gut gefallen, es war spannend, unterhaltsam und der ganzen Erzählung haftete eine Dynamik an, die dafür gesorgt hat, dass es niemals langweilig war. Und ich muss gestehen, dass ich sehr hoffe, Elfenheim nicht das letzte mal besucht zu haben - es gibt noch einige Geschichte, die unerwähnt geblieben sind und die hoffentlich bald ihren Weg auf Papier und somit in mein Bücherregal finden.
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