*REZENSION* Klytämnestra / Costanza Casati

Klappentext: 

Klytämnestra: Tochter des mächtigen Königs von Sparta, Schwester der schönen Helena, verheiratet mit dem berühmten Helden Agamemnon – und von mächtigen Männer angeklagt, eine ruchlose Mörderin zu sein. Doch die wahre Geschichte ist eine andere: misshandelt, missachtet und unterschätzt wird Klytämnestra von ihrem tyrannischen Ehemann gezwungen, die eigene Tochter zu opfern. Voller Wut und Trauer beginnt sie sich zu wehren gegen all jene, die ihr Unrecht tun. Und wird trotz aller Widerstände zu einer starken, unabhängigen Frau und Königin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt ...

Die Basic's:

▪ Originaltitel: Clytemnestra 

▪ Seitenzahl: 560

▪ Verlag: Goldmann

▪ Link zur Verlagsseite: https://www.penguin.de/Buch/Klytaemnestra/Costanza-Casati/Goldmann/e600684.rhd

▪ ISBN: 978-3-442-31699-1

Bewertung in ★:

▪ Cover:★★★★☆ 

▪ Inhalt:★★★☆☆

Rezension:

Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Ich habe vor kurzen (aber nicht unmittelbar davor) ein Buch gelesen, welches sich ebenfalls der Geschichte von Klytämnestra und ihrer Schwester Helena gewidmet hat und diese konnte mich einfach mehr überzeugen.

Mich haben auch einige Details verwirrt, wo es doch gravierende Abweichung der beiden Romane voneinander gibt und in Anbetracht der Zeit, zu welcher die Geschichte verankert ist, erscheinen mir die Beschreibungen in "Klytämnestra" doch recht unrealistisch bzw. unwahrscheinlich. Beispielsweise werden die Mädchen hier, ob nun Klytämnestra selbst, Helena oder auch Iphigenie in einem fast schon humanen und weniger skandalöse Alter verheiratet als es wahrscheinlich wirklich der Fall war.

Alle Mädchen sind zwischen 17 und 19 - mal im Vergleich: in dem anderen Buch, welches ich gelesen habe soll ich Iphigenie im Alter von 12 Jahren mit Achilles "verheiratet" werden. Das klingt unmenschlich und widerlich, erscheint mir aber wie gesagt im Anbetracht der Zeit als wesentlich realistischer.

Zurück zu "Klytämnestra": Das Buch hat in mir eher widersprüchliche Gefühle hervorgerufen, denn zum einen fand ich es doch recht zäh und weniger fließen, der Schreibstil war recht ausschweifend und doch etwas anspruchsvoller (grundsätzlich gefällt mir das) in Kombination mit den aber doch schon fast Lehrbuch-mäßigen Beschreibungen von Personen und Ereignissen hat es als Gesamtpaket dazu doch aber etwas trockenes bekommen. Dem Gegenüber steht eine doch schon fast feministische Darstellung der Frauen von Sparta und ihrer Schicksale. Die Frauen haben gewisse Freiheiten, die für die damalige Zeit mehr als ungewöhnlich sind und auch die Tatsache der Zwangsehe wird an den Rändern leicht weicht gezeichnet, dadurch dass das Alter der Protagonistinnen, als sie in die Ehen gezwungen werden mit Volljährigkeit aufwartet. Ich möchte die damaligen Zwangsehen in feinster Weise schön reden aber es hat doch einen anderen Geschmack, wenn man liest, dass eine 19 oder 20 jährige FRAU einen Mann heiraten muss als wenn man sagt, ein 12 oder 14 jähriges MÄDCHEN wird in die Ehe mit einem Mann gezwungen.

Das Schicksal von Klytämnestra ist unbestreitbar schrecklich und unvorstellbar. Dennoch ist es fesselnd, sie in ihrem Leben zu begleiten. Von dem unbeugsamen und starken Mädchen zu einer verbitterten und rachsüchtigen Frau die vor nichts mehr zurück schreckt. 

Und am Ende teilt Klytämnestra das Schicksal so vieler Frauen und ist ihrer Zeit einfach viel zu weiter voraus und in ein Jahrtausend geboren worden, was ihr nicht im geringsten gerecht werden kann.

Alles in allem war das Buch wirklich nicht schlecht, dennoch habe ich eben vor kurzem eine Geschichte über die Frauen von Sparte gelesen, die mich einfach am Ende des Tages mehr überzeugt hat.

Hinzu kommt der doch recht zähe Schreibstil, die fast schon Geschichtsbuch ähnliches Beschreibungen und Erörterungen und die stellenweise fast nüchternen Darstellungen der Personen und Ereignisse. Alles in allem ein gutes und interessantes Buch aber für mich kein Highlight.

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