If We Were Villains - Wenn aus Freunden Feinde werden / M. L. Rio

 Darum gehts:

Oliver Marks bekommt immer nur die Nebenrollen. Trotzdem ist der junge Schauspieler glücklich am renommierten Dellecher College, einer abgeschiedenen Welt mit flackernden Kaminfeuern und ledergebundenen Büchern. Die sieben Studenten seines Jahrgangs sind eine eingeschworene Gemeinschaft, besessen von der Schauspielerei und von Shakespeare. Die Rollen, die sie auf der Bühne verkörpern, legen sie auch privat nicht ab: Mitläufer, Verführerin, Held. Der charismatische Richard gibt die unberechenbaren Tyrannen. Doch eines Tages treibt einer der Freunde tot im Collegesee. Die anderen stehen vor einer schwierigen Wahl: Sollen sie der Wahrheit ins Auge sehen oder weiter ihre Rollen wahren?

◆ Verlag: Penguin 

◆ Genre: Krimi?

◆ Formate: eBook, Taschenbuch, Hörbuch

◆ Seitenzahl: 464

◆ Originaltitel: If we were villains

◆ meine Bewertung: ★★★☆☆

◆Cover Bewertung: ★★★★☆

Und wie fand ich es nun?

Kennt ihr diese Art von Film, die ihr nicht schlecht findet am Ende aber das Gefühl habt, ihr habt den Film nicht verstanden? So geht es mir ein bisschen mit diesem Buch.

Generell finde ich "If We Were Villains" gar nicht schlecht, es hatte einen recht langen Einstieg, war zwischenzeitlich aber wirklich recht spannend, im Gesamtem jedoch grundsätzlich einfach nicht mein Fall. Eigentlich hat sich das Buch recht gut lesen lassen, unsere 7 Hauptfiguren neigen jedoch dazu ständig und in jeder Situation Shakespear zu zitieren und das hat an einigen Stellen für mein Empfinden einfach den Lesefluss gestört. Besonders schwer ist es mir in den Szenen gefallen wo ausführlich die Aufführung eines jeweiligen Stücks beschrieben wurde.

Das Buch besteht vom Prinzip her aus verschiedenen Akten und jeder Akt besteht aus einem Prolog und mehreren Szenen.

Darüber hinaus befinden wir uns in 2 verschiedenen Zeitebenen: 

Wir haben das Jetzt: 10 Jahre nach allen Geschehnissen aus der Sicht von Oliver, der frisch aus dem Gefängnis entlassen wird und sich entschließt dem damaligen Ermittler die Wahrheit zu offenbaren. Jeder Prolog eines jeden Aktes beschreibt das JETZT und das Gespräch zwischen Oliver und dem Ermittler.

Damals: Wir begleiten Oliver in seiner Erzählung der damaligen Geschehnissen. Wir kam es dazu, dass er im Gefängnis gelandet ist und was ist damals wirklich passiert.

Besonders spannend fand ich an dem ganzen Buch die Gruppendynamik. Es beschreibt sehr gut ein Phänomen, was jeder von uns seit klein auf kennt. Wir werden mit einer bestimmten zahl Menschen "zusammen gesperrt" die wir uns nicht aussuchen können. Egal ob Mitschüler in der Grund- und weiterführenden Schule oder am Arbeitsplatz oder beim Studium. Man arrangiert sich miteinander, es entstehen Allianzen und nach außen wirkt es als wäre man eine Einheit. Man gaukelt Freundschaft und/oder Toleranz vor weil man eben keine andere Wahl hat, denn man muss diese Menschen JEDEN TAG sehen. 

So ähnlich verhält es sich auch hier wie ich finde. Zu Beginn wird es so dargestellt, dass die 7 Studierenden des 4. Jahren alle wie eine Familie sind. Sie studieren und leben schließlich miteinander auf engstem Raum doch wenn man genauer hin sieht erkennt mann, dass fast nichts so harmonisch ist, wie Oliver es zu Beginn dargestellt hat. Die 7 haben sich lediglich miteinander arrangiert.

Dann beginnt das, was für mich einfach nicht ganz so nachvollziehbar ist. Die Charaktere beginnen ihre vorgegeben Rollen zu leben. Zu Beginn des Studiums haben Sie von der Dozentin aufgrund ihres Charakters einen bestimmten Rollentypus zugeschrieben bekommen und anscheinend fangen sie (nun endlich im 4. Jahr) an ihre Rolle nicht mehr von ihrem wahren Ich zu trennen - so stellt es zumindest die Autorin dar.

Für mich persönlich sind sowohl Motive als auch Entwicklung der Charaktere von Kapitel zu Kapitel undurchsichtig geworden. Und am ende dachte ich mir nur "das war nun die große Auflösung?" - um ehrlich zu sein hat sie mich etwas enttäusch, war doch zu vorhersehbar und für den Hintergrund des Buchen und die Tiefe der Charaktere einfach zu simpel.

Alles in Allem also ein gutes Buch aber einfach für mich am Ende nicht das, was ich mir vorgestellt habe und auch nicht so, dass ich sagen kann ich könnte den Hype um das Buch auf TikTok verstehen. Aber so ist das eben manchmal.

Ein Satz zum Ende - was für eine Genre ist das denn jetzt genau? Eine Mischung aus Drama und Krimi? Es erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.

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