Punk 57 / Penelope Douglas

 Darum gehts:

Misha und Ryen sind Brieffreunde. Sie haben sich über Jahre hinweg all ihre Geheimnisse, Sorgen und Wünsche anvertraut – und sie haben drei Regeln: kein Kontakt im echten Leben, keine sozialen Medien und keine Bilder. Denn das, was sie miteinander haben, ist perfekt. Warum es also ruinieren? Als Misha sich dennoch über die Abmachung hinwegsetzt und Ryen aufsucht, steht vor ihm nicht die nerdige Außenseiterin mit Brille und Gedichtbänden im Rucksack, für die er sie hielt, sondern eine fiese Cheerleaderin, die den anderen Schülern das Leben zur Hölle macht. Misha ist schockiert, enttäuscht, wütend, und er hasst Ryen sofort – leidenschaftlich!

◆ Verlag: ever love by Piper 

◆ Genre: Romance, New Adult 

◆ Formate: eBook, Taschenbuch, Hörbuch

◆ Seitenzahl: 384 TB 

◆ Originaltitel: Punkt 57

◆ meine Bewertung: ★★★★★

Und wie fand ich es nun?

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen! Ich mochte einfach alles, angefangen bei den Charakteren, über die Story, die Dynamik, den Schreibstil - ja eben einfach alles. Es gibt tatsächlich nichts an diesem Buch, was ich kritisieren kann.

Ich bin ja eher nicht der New Adult Fan - Punkt 57 ist für mich hierbei vieles aber sicherlich kein klassischer NA Roman. Sicherlich sind die Protagonisten im entsprechenden alter bzw. wenn man es ganz genau nimmt müsste man ja den Roman schon fast zwischen Young und New Adult einordnen. Dennoch ist es eben nicht die klassische Good Girl loves Bad Boy Story. 

Schon die Idee hinter dem Buch hat mir wirklich gut gefallen, da es eben doch mal etwas ganz anderes ist als das, was man bisher so kennt. Die Brieffreundschaft der beiden, die es auf verquere Weise in die Realität schafft ist faszinierend. Spannend finde ich hierbei vor allem, dass Ryen eben nicht das klassische Good Girl ist - sie ist eben keine Gutmensch-Protagonistin, deren Heiligenschein man förmlich sehen kann. Sie ist alles andere als perfekt, die hat Fehler - sie ist menschlich! Für mich persönlich gibt es ja nichts schlimmeres als die perfekten Mädchen, deren Leben von Morgens bis Abends durchorganisiert ist, die einen 5 Jahres Plan haben, Daddy's Liebling sind, in der Schule die Überflieger aber vom Traum-Boy der Schule nicht beachtet werden, weil sie eine Brille tragen und ja nur "durchschnittlich hübsch" sind aber moralisch über allem erhaben sind. Wer entscheidet, was durchschnittlich ist, wer entscheidet was hübsch ist? Hand aufs Herz, wer von euch hat nicht auch manchmal den ein oder anderen gemeinen Gedanken oder ein fieses Gefühl? Ich bin sicherlich alles andere als moralisch perfekt. Somit ist es mir immer schwer gefallen mich mit den "perfekten" Protagonistinnen zu identifizieren. Umso sympathischer fand ich an dieser Stelle Ryen, denn auf gewisse Weise ist sie eine ehrliche und echte Darstellung eines menschlichen Charakters.

Misha ist eben auch nicht der perfekte Bad Boy aus dem Bilderbuch, wie er uns ja so gern verkauft wird. Er hat seine Macken, seine Ecken, seine Kanten. Zwischenzeitlich war die Dynamik zwischen ihm und Ryen wirklich grenzwertig toxisch und hässlich. Aber ich muss gestehen, genau DAS hat mich auch an dem Buch überzeugt, nicht etwa weil ich auf toxische Beziehungen stehe sondern weil die Autorin eben aufzeigt, dass nicht alles immer Schwarz oder Weiß ist, nicht immer ist alles toll und schön und wundervoll. Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht immer harmonisch, sie können auch hässlich sein, unschön, alles andere als perfekt.

Douglas nimmt mit ihrem Roman vielen Klischees des New Adult und "First Love" Bereichs den Wind aus den Segeln und zeigt auf, dass es eben nicht immer nur rosarote Herzchen ab dem ersten Aufeinandertreffen sind. Ich finde auch wenn es "nur" ein Roman ist, gibt es ein realistischeres Bild von menschlichen Charakteren und Beziehungen als viele andere Bücher, die dem gleichen Genre zugeordnet werden.

Dass es zwischen den beiden Stellenweise dann auch noch sehr sehr heiß hergeht, war für mich die Kirsche auf der Torte wenn man so will. Es hat zu dem Buch, der Geschichte und den Protagonisten gepasst und den Roman abgerundet.

Für mich durch und durch einfach ein gelungenes Buch und ich hoffe, es wird nicht das letzte sein, was wir von der Autorin ins Deutsche übersetzt bekommen.

Klare Empfehlung von meiner Seite - aber auch an dieser Stelle. Bitte lest die Triggerwahrnung und überlegt euch gut, ob das Buch dann was für euch ist oder euch zu sehr triggern könnte, denn vor allem Punkte wie eben Mobbing, seelische und körperliche Misshandlung und toxische Beziehungen sind hier in diesem Buch ein großes Thema.

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