Weil alles jetzt beginnt / Linda Holmes

 Tiefgründiger und schöner Wohlfühlroman

STORY

Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser Mann nicht der perfekte Ehemann, Arzt, Freund war?

Dann zieht Dean, ein New Yorker Baseballstar auf der Flucht vor der Presse, bei Evvie ein. Erste Regel der WG: Ihre Ehe und seine Karriere sind tabu. Bis sie merken, dass der jeweils andere genau der ist, den sie jetzt für einen Neuanfang brauchen ...

MEINE MEINUNG

Die ersten paar Kapitel bzw. bis ca. 3/4 des Buches war ich wirklich begeistert. Ich mochte den Schreibstil, das Setting und diese ganze Wohlfühlatmosphäre die beim Lesen entstanden ist. Die Autorin hat viel mit Zeitsprüngen gearbeitet, was ich aber eigentlich ganz gut umgesetzt fand. Je näher sich das Buch dem Ende neigte, desto mehr kippte allerdings meine Stimmung.

Wir haben hier mit Evvie und mit Dean zwei sehr spannende Charaktere, die beide ihr Päckchen zu tragen haben. Als diese beiden nun aufeinander treffen, gehen sie miteinander völlig anders um als mit anderen Menschen in ihrer Umgebung. Das finde ich durchaus positiv. Sie sind offen und ehrlich und die Freundschaft der beiden baut sich zaghaft auf. Ich mochte es wirklich gern wie die Autorin hier an die ganze Sache ran gegangen ist. Es war eben nicht "bähm" Liebe auf den ersten Blick und sie trauen sich nur nicht, sondern die Beziehung der beiden hat eine wirklich und fast schon reale Entwicklung durchlaufen. Wenn ich real sage, dann meine ich nicht diese kitschigen "Alles-oder-Nichts"-Liebesgeschichte wie wir sie eben manchmal auch sehr gern mögen sondern es hat sich irgendwie realer, weniger märchenhaft und verträumt angefühlt und das mochte ich wirklich gern.

Dennoch hat mich die Botschaft am Ende des Buches gestört, die bei mir als solche angekommen ist: Eine Frau kann nur mit dem richtigen Mann glücklich sein! Jeder kann ein Buch natürlich anders verstehen und in Handlungen und Aussagen von Personen aus einem Roman etwas anderes interpretieren aber die Botschaft ist die, die bei mir angekommen ist und das mochte ich überhaupt nicht.

Generell fiel es mir schwer, mich mit dem Charakter Evvie zu identifizieren. Auf der einen Seite konnte ich sie unglaublich gut verstehen und auf der anderen wieder nicht. Ihre Beweggründe und ihr ganzer Charakter sind einfach zu gegensätzlich zu meinem eigenen, als dass ich eine Verbundenheit mit ihr fühlen könnte.

Zwischenzeitlich gab es stellen, die mir einfach unnötig für den Roman erschienenen aber endlos in die Länge gezogen wurden und dann, wo es am Ende ernst wurde und um Evvie als Person und den Weg zu sich selbst ging hat die Autorin einen Zeitsprung nach dem anderen eingebaut und das fand ich mehr als schade.

Alles in allem mochte ich das Buch trotz der kleinen Schwächen wirklich sehr gern und daher gibts 4/5 Sterne.

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