Nur noch ein bisschen Glück / Simona Ahrnstedt

STORY

Das Großstadtmädchen Stella ist auf dem Land gestrandet – im idyllischen südschwedischen Städtchen Laholm. Innerhalb eines Tages hat sie ihren Job und ihre Wohnung verloren und herausgefunden, dass ihr Verlobter sie betrügt. Nachdem sie sich betrunken, die Augen ausgeheult und ihren Ex gestalkt hat, begreift sie, dass sie einen neuen Plan braucht. Im kleinen, roten Holzhaus, das einst ihren Großeltern gehörte, will sie sich neu sortieren. Umgeben von verrückten Ziegen, schmollenden Teenies und einem attraktiven Biobauern, der überraschend gut küssen kann, gewöhnt sie sich schneller an das Leben auf dem Land, als ihr lieb ist. Denn eigentlich will sie nur eins: nach New York. Doch was, wenn das Leben andere Pläne hat?

MEINE MEINUNG

Ich persönlich bin ein großer Fan von Simona Ahrnstedt und das hat sich auch mit diesem Buch Wiede bestätigt. Sie schafft es auf einzigartige Weise wichtige und gesellschaftskritische Themen mit einer romantischen Geschichte und viel Humor zu verbinden.

Hatte ich bisher nie das Bedürfnis Urlaub in Schweden machen, so habe ich es spätestens jetzt nach "Nur noch ein bisschen Glück". Die Landschaft wir einfach so unglaublich fantastisch beschrieben, dass man nicht anders kann als sich in Laholm zu verlieben. Der typische voreingenommene aber herzliche Charmeeinerländlichen Kleinstadt verleiht dem Buch noch zusätzliches Charisma und wenn ich voreingenommen meine, ist das keine Bekleidung. Wir alle kennen doch die typischen Kleinstadtklischees, die einen Ort eben zu dem machen was er ist und sich so sehr von der Anonymität der Stadt abhebt: "Jeder weiß alles über jeden" "Fremden gegenüber ist man freundlich aber misstrauisch" "Menschen aus der Großstadt sind alle gleich" und so weiter und so weiter. 

So wie "Großstädter" voreingenommen gegenüber Menschen vom Dorf bzw. vom Land sind ist es andersherum genauso. 

Dennoch schafft Ahrnstedt es, mit Klischees aufzuräumen und auf deutliche aber aufgeklärte Weise ihre Meinung zu vertreten. Ich finde es immer schwierig, wenn ein Autor oder eine Autorin seine oder ihre persönlichen politischen Einstellungen in ein Werkt mit einfließen lässt, denn hier die Gratwanderung zwischen seine Meinung verdeutlichen und anderen die Meinung aufdrängen zu wollen zu bewältigen ist meiner Meinung nach ein Kunststück. 

Simona Ahrnstedt steht für Feminismus, Gleichheit, Toleranz und Akzeptanz und gegen Rassismus, Diskriminierrung, Homophobie und Chauvinismus. Dies alles lässt sie in ihre Figuren mit einfließen. Man sollte jetzt meinen, der ganze Roman ist eine Art belehrendes Werk aber weit gefehlt. Die Autorin nutzt ihr Talent für romantische und witzige Geschichte und verbindet das mit ihren überzeugenden Charakteren.

Mit "Nur noch ein bisschen Glück" hat sie somit eine anspruchsvolle aber dennoch witzige und heiße Sommerromanze geschaffen, die einfach Spaß macht und dennoch zum nachdenken anregt. Stellenweise war es mir tatsächlich etwas zu "körperbetont" aka die Charaktere hatten ziemlich viel Sex, was an sich natürlich nicht schlimm ist, es war aber Kapitelweise doch etwas sehr geballt.

Alles in Allem fand ich den Roman aber wirklich toll und kann ihn nur jedem ans Herz legen, der auf der Suche nach einen anspruchsvollen Liebesroman mit viel Tiefe aber wenig Schwere ist.

"Nur noch ein bisschen Glück" bekommt von mir daher volle 5 Sterne!

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