Into the Fire / J.R. Ward


Heute gibt es die Rezension mal in einem etwas anderen Format.
Zusammen mit 4 anderen tollen Instagramerinnen durfte ich an einer Blogtour zu "Into the Fire" von J. R. Ward teilnehmen.
Das Buch ist am 30. April 2020 im Lyx-Verlag erschienen und ist sowohl als broschierte Ausgabe als auch als eBook verfügbar.

Vielleicht erst einmal zum Klappentext:
Das Feuer verzeiht keine Fehler … 
Anne Ashburn ist Firefighterin mit Leib und Seele. Kein Feuer ist ihr zu gefährlich, kein Risiko zu hoch. Doch bei einem Einsatz unterschätzt sie die Gefahr und kommt fast ums Leben. Nur eine extreme Rettungsaktion von Danny Maguire, dem Bad Boy des Fire Departments, bewahrt sie vor dem sicheren Tod. Verletzt an Körper und Seele hat Anne danach nur noch ein Ziel: den Brandstifter zu finden, der für das Feuer verantwortlich ist, das ihr Leben so drastisch veränderte. Immer wieder trifft sie während ihrer Ermittlungen auf ihre alte Einheit – und Danny! Dabei lodern auch längst vergessene Gefühle wieder auf … 

Wir ihr oben lesen könnt haben wir uns verschiedene Themen ausgesagt, die zu dem Buch passen und über die wir sprechen möchten - ich habe mich hier für das Thema "Freundschaft & Liebe im Beruf" entschieden. Ein schwieriges Thema, wie sich im Nachhinein raus stellen sollte. 

Im Allgemeinen stellt sich natürlich erst einmal die Frage, wie ich dazu stehen: 
Generell bin ich der Meinung, dass Freundschaften am Arbeitsplatz eine unglaubliche Bereicherung sein können, denn irgendwie ist es doch toll wenn man auf Arbeit kommt und weiß, dass Menschen dort sind die man gern hat. Interessant wird es dann natürlich ab dem Moment, wo etwas dazu führt, dass die Freundschaft in die Brüche geht. Ein Vertrauensbruch zum Beispiel. Wie geht man damit um? Ichglaube den meisten Menschen fällt es schwer in so einer Situation noch 'professionell' zu agieren und Arbeit und Privatleben strikt zu trennen, denn wenn man jemanden, der einen verletzt hat jeden Tag sehen muss, kann das unglaublich belastend sein. Ich selber war tatsächlich auch schon in der Situation, dass eine vermeintliche Freundschaft sich als etwas ganz anderen entpuppt hat und mir ist es unglaublich schwer gefallen damit umzugehen. Man muss für sich selber einen Weg finden, wie viel man dem Gegenüber noch erzählen möchte. Wobei ich ein großer Verfechter von Höflichkeit bin. Jemanden also komplett zu ignorieren, nur weil er sich als ein anderer Mensch herausgestellt gestellt hat, finde ich persönlich einfach unhöflich. Ein "Guten Morgen" und ein "Auf Wiedersehen" sowie höfliche aber knappe Antworten auf Fragen sollten durchaus noch drin sein. Das ist meiner Meinung nach einfach Anstand und gehört sich nunmal so. Was würde das über einen selber aussagen, wenn man den anderen wie Luft behandelt? Nichts Gutes!

Das Thema Liebe am Arbeitsplatz ist da schon etwas komplizierter, denn natürlich gibt man bei einer Freundschaft einen Teil von sich selbst und öffnet sich, geht man mit jemandem aber eine romantische Beziehung ein, ist all das noch viel intensiver. Man könnte fast sagen, man macht sich vor dem anderen nackig (in zweierlei Hinsicht). Geht diese Beziehung dann in die Brüche kann das ganz schnell sehr böse enden, vor allem wenn die Trennung nicht einvernehmlich war. Viele Menschen zeigen dann erst ihr wahres Gesicht, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Würde ich theoretisch eine Beziehung am Arbeitsplatz eingehen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denke aber eher nicht. Das Risiko wäre mir einfach zu groß. Natürlich könnte man Sagen "wer nicht wagt, der nicht gewinnt", doch sind wir mal ehrlich: niemand kann in den Kopf eines anderen Menschen gucken, man will natürlich niemandem etwas Böses unterstellen und Trennungen sind so meist schon schwierig genug. Nun stellt euch doch mal vor ihr verliebt euch Hals über Kopf in jemanden, geht das Wagnis ein und fallt sehr böse auf die Nase und dann müsst ihr denjenigen JEDEN VERDAMMTEN TAG sehen? Ich glaube das könnte ich nicht. Ich hab es erlebt an meinem Arbeitsplatz (ich persönlich war nicht betroffen). Die beiden sind nicht mal bis zu einer festen Beziehung gekommen und das war schon ziemlich unschön. Sie haben sich nicht die Augen ausgekratzt aber die passiv aggressive Spannung war durchaus greifbar und unter sowas leider alle Kollegen, denn es schafft eine unangenehme Arbeitsatmosphäre.
Geht man jetzt vom Positiven aus und es würde funktionieren, muss in der Regel meistens immer einen den Arbeitsplatz wechseln, denn in den meisten Firmen sind Beziehungen zwischen Kollegen entweder nicht erwünscht und es folgt eine Versetzung in eine andere Abteilung oder sie sind komplett untersagt. Die Arbeitgeber denken sich ja was dabei, wenn sie solche Regeln aufstellen. Zurück zum Punkt: ihr habt jemanden gefunden, es passt alles und ist perfekt und dann kommt der Moment, wo ihr es eurem Chef oder eurer Chefin sagen müsst und die Entscheidung getroffen werden muss, wer den Arbeitsplatz wechselt...

Und was hat das ganze nun mit "Into the Fire" zu tun? 
Danny und Anne sind Kollegen in ein und der selben Feuerwache und bereits als Anne das erste mal die 499 betreten hat, wusste sie, dass Danny ihr und ihrem Herzen gefährlich werden kann. Also hat sie sich bewusst dazu entschieden auf Abstand zu bleiben. Auch Danny hat sofort gespürt, dass da irgendwas ist doch Anne's fast schon kalte und abweisende Art hat ihn abgeschreckt, denn ihm war durchaus bewusst, dass es ziemlich kompliziert werden kann, wenn das ganze in die Hose geht.
Naja und da wir ja einen Roman haben kommt es, wie es kommen muss und die beiden landen miteinander im Bett. Danny wird schnell bewusst, dass es für ihn keine einmalige Sache war, doch auch Anne versucht sich einzureden, dass sie eben nur einmal an der verbotenen Frucht naschen wollte.
Recht früh im Roman kommt es dann zu der alles veränderten Situation, bei der Anne schwer verletzt wird und ich frage mich die ganze Zeit ob Danny genau die gleichen Entscheidungen getroffen hätte, wenn er keine tiefen Gefühle für Anne gehabt hätte. Was hätte er anders gemacht? Wäre er umsichtiger und weniger kopflos gewesen (und ja ich glaube er hat erst sein rationales Denken abgestellt und dann gehandelt)? Freundschaft und Liebe gehen mit Vertrauen einher. Es gibt jedoch auch Vertrauen ohne diese beiden tiefgreifenden Gefühle. Doch was ist, wenn das Vertrauen im Rahmen einer Freundschaft oder Liebesbeziehung missbraucht wird? Kann man diesen gefährlichen Beruf des Firefighters dann überhaupt noch gewissenhaft und sicher ausführen, wenn man seinen Kollegen nicht mehr vertraut?

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat "Into the Fire" unglaublich gut gefallen. Es ist der perfekte Roman mit genau den richtigen Anteilen an Romantik, Drama, Spannung und Humor. Die Charakter sind tiefgründig und nicht nur Namen in der Geschichte, die Handlung an sich ist glaubhaft und mir ging es meist so, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht, was als nächstes geschieht, wie sich die Protagonisten entscheiden.
Und das macht doch ein gutes Buch aus oder etwas nicht?
Ohne jüngere Autoren oder Autorinnen schlecht zu reden muss ich einfach sagen, dass man merkt, dass J. R. Ward ihren Beruf schon sehr lange ausübt. Ihr Buch strahlt eine Gewissen Erfahrung und Qualität aus, die jüngere oder weniger erfahrene Autoren und Autorinnen einfach meiner Meinung nach nicht haben können. Das ist auch überhaupt nichts schlimmes - es ist einfach eine Tatsache. Vielleicht ein bisschen hoch gegriffen der Vergleich aber stellt euch doch bitte einen Arzt vor, der sagen wir 20 Jahre Berufserfahrung hat und dann stellt einen Arzt daneben, der grade frisch seinen Abschluss hat - beide sollen die gleiche Operation durchführen...
Und so ist es meiner Meinung nach auch bei J. R. Ward - man merkt einfach, dass die Frau seit Jahren schreibt und nicht umsonst so erfolgreich ist.
Wer also einen spannenden Roman mit tollen Charakteren und einer gut durchdachten Story sucht ist mit "Into the Fire" richtig beraten!

Das buch bekommt von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar 

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