Das Lied des Achill / Madeline Miller

SPANNEND, HISTORISCH UND BEEINDRUCKEND

STORY
Achill, Sohn der Meeresgöttin Thetis und des König Peleus, ist stark, anmutig und schön — niemand, dem er begegnet, kann seinem Zauber widerstehen. Patroklos ist ein unbeholfener junger Prinz, der nach einem schockierenden Akt der Gewalt aus seinem Heimatland verbannt wurde. Ein Zufall führt die beiden schon als Kinder zusammen, und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto enger wird das Band zwischen ihnen. Nach ihrer Ausbildung in der Kriegs- und Heilkunst durch den Zentauren Chiron erfahren sie vom Raub der Helena. Alle Helden Griechenlands sind aufgerufen, gegen die Spartaner in den Kampf zu ziehen, um die griechische Königin zurückzuerobern. Mit dem einzigen Ziel, ein ruhmreicher Krieger zu werden, zieht Achill in den Feldzug gegen Troja. Getrieben aus Sorge um seinen Freund, weicht Patroklos ihm nicht von der Seite. Noch ahnen beide nicht, dass das Schicksal ihre Liebe herausfordern und ihnen ein schreckliches Opfer abverlangen wird. 

COVER
Es spiegelt perfekt den Charakter der Geschichte und die Emotionen wieder. Unabhängig vom Titel wüsste man bei der Gestaltung sofort, worum es geht: Griechische Geschichte! Die Kombination der Farben aus Schwarz und Gold, das schlichte und dennoch elegante Design passt perfekt zu Achill und zu der Zeit, in der er gelebt hat. Ich finde es überaus gelungen.

MEINE MEINUNG
Zu Beginn war ich doch etwas verwirrt, da die Geschichte aus der Sicht von Patroklos geschrieben ist und nicht von Achill. Ich gebe hier allerdings zu, dass ich nicht den Klappentext gelesen, sondern mich allein aufgrund Titel und Autorin für den Roman entschieden habe.
Die ersten paar Kapitel erschienen mir irgendwie unwichtig und in die Länge gezogen, da sie sich einzig und allein auf die Geschichte von Patroklos bezogen. Doch spätestens an dem Punk, wo die Bewerbung um Helena ins Spiel kam, war klar, wieso das "Vorgeplänkel" wichtig war. Trotz alle dem war es mir einfach ein bisschen zu langatmig. 
Generell lernt man Achill aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Aus den Sagen und Erzählungen kennt man ihn ja eher als den blutrünstigen Schönling, dem es nur um Krieg und Frauen ging. Sicherlich ist dieses Bild auch Hollywood und "Troja" geschuldet. Im übrigen ist dieser Film inhaltlich aber ziemlicher Mist, wenn ich ehrlich bin. Aber darum soll es hier nicht gehen. 
Zurück zum Film:
Man sieht Achill durch die Augen von Patroklos, dem Menschen, der ihm immer und zu jeder Zeit am nächsten war. Achill war ein Mann mit vielen Facetten und einer klaren Vorstellung von Moral. Sicherlich hatte er auch seine Schwächen, aber welcher Mensch hat die nicht? Besonders gut hat mir auch hier wieder gefallen, dass Miller die Götter der griechischen Mythologie als festes Konstrukt in ihren Roman mit eingebunden hat. Vom Prinzip her könnte man also fast sagen, sie hat die "Ilias" von Homer modern und für unsere Generation verständlich nacherzählt und dennoch ein ganz neues Werk geschaffen. Ich habe die "Ilias" nie gelesen. Wenn ich mich jedoch an meinen Geschichtsunterricht erinnere wünschte ich mir im Nachhinein, es hätte das Buch schon damals gegeben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Romane von Miller zumindest zum Teil fester Bestandteil des Unterrichts sein könnten. Sie enthalten unglaublich viele Fakten, dabei fehlt dem Buch an sich aber die typische Trockenheit von Schullektüre. 

Alles in Allem war der Beginn doch irgendwie ein bisschen schwach, wurde dann aber unglaublich spannend und bildgewaltig!
"Das Lied des Achill" bekommt von mir 4 von 5 Sterne!

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar 

Beliebte Posts