Secret Kisses / Sarah Glicker


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STORY
Als die junge Rechtsanwaltsgehilfin July von ihrem Boss beauftragt wird, Unterlagen für einen wichtigen Fall zum Oberstaatsanwalt zu bringen, wusste sie mit Sicherheit nicht, was auf sie zukommen wird.
Roy Thompson ist arrogant, verdammt gutaussehen und erfolgreich in dem was macht. Nie hätte er geahnt, dass diese eine junge Frau Mittelpunkt seiner Welt werden wird.

COVER
Das Cover finde ich durchaus ansprechend, auch wenn es für mich wenig mit der Geschichte an sich zu tun hat. Denn ja, auf dem Cover ist ein Mann in Anzug, aber Anzug ist eben nicht gleich Anzug. Ich finde durchaus, dass man durch die Art, wie er geschnitten ist, schon erkennen kann, um welche Art Anzug es sich handelt. Ich meine, Kleid ist ja nun auch nicht gleich Kleid. Der Mann auf dem Cover sieht jedenfalls nach Vielem aus, aber meiner Ansicht nach nicht nach einem Anwalt und schon gar nicht nach einem Oberstaatsanwalt. Allerdings bin ich wahrscheinlich durch gängige Anwaltsserien und deren Hauptdarsteller (Suits) auch recht geprägt und voreingenommen. Alles in allem finde ich das Cover somit schön, aber nicht passend zum Buch.

MEINE MEINUNG
Ich hab mich schwer getan - wirklich sehr schwer. Zu Beginn dachte ich, die Story wird mich richtig mitreißen und nicht mehr los lassen, doch je weiter ich las, umso enttäuschter war ich. Zwischenzeitlich hatte ich bereits die bösen Gedanken, ich würde einen abgedroschenen Softporno lesen, der von einem Mann geschrieben wurde, welcher sich als Frau ausgibt. Die erotischen Szenen, von denen erstaunlich viele in dem Buch vorkommen, waren zum Teil so oberflächlich und unerotisch geschrieben, dass es mich richtig geärgert hat. Ein Beispiel: Zu Beginn weigert sich July, einem Date zuzustimmen. Nach kürzester Zeit entscheidet sie sich und nach 2 irgendwie merkwürdigen Dates, die ich nicht als solche bezeichnen würde, landen sie schließlich bei ihm in der Wohnung und haben Sex auf der Couch! Auf der Couch! Dabei denken beide immer wieder, wie verliebt sie doch seien und wie sehr sie wollen würden, dass es (Sinngemäß) perfekt sei und so weiter. Da frage ich mich aber, wieso sie dann nicht das Bett nehmen? Nun gut, Leidenschaft dachte ich. Anscheinend ist aber die Couch das neue Bett, denn es wird nicht bei einem mal auf dem Sofa bleiben...
Generell hatte ich das Gefühl, dass der Stil der Autorin von Kapitel zu Kapitel oberflächlicher und abgedroschener wurde. Manche Dinge konnte ich einfach in keiner Weise nachvollziehen. Beispielsweise hat Roy in einer Szene den Gedanken, dass er das Schweigen zwischen sich und July unangenehm finden würde. Er schiebt dann aber den Gedanken hinterher, dass dies ja nur so sei, weil er ihr alles erzählen wollen würde. Das ist für mich NICHT nachvollziehbar. Ehrlich nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Schweigen nur dann unangenehm ist, wenn man sich in der Gesellschaft der entsprechenden Person oder Personen nicht wohl fühlt. Auch betonen beide gedanklich immer wieder, dass es ihnen zu schnell gehen würde aber sie seien ja von der ersten Minute an in einander verliebt gewesen, aber das dürfe ja nicht sein, denn es gehe ja zu schnell….
Gut fand ich Idee mit dem Doppelleben von Roy, ein spannender und faszinierender Gedanke, dessen ganzes Potenzial meiner Meinung nach aber leider nicht ausgeschöpft wurde.
Fraglich finde ich außerdem generell den Gedanken der Beziehung der beiden und Roy seine Einstellung. Er und die Kanzlei für die July arbeitet sind Gegner in einem Fall - somit sollte es bereits aus beruflichen Gründen theoretisch unmöglich sein, dass July und Roy eine Beziehung eingehen. Zumindest so lange der Fall nicht abgeschlossen ist. Es ist ja schön und gut, dass Roy anmerkt, dass er nichts mit Angestellten anfängt, aber auch eine solche Beziehung bei Fallgegner ist meiner Meinung nach moralisch verwerflich und kein Staatsanwalt und schon gar kein Oberstaatsanwalt würde für so etwas seinen Job oder einen Fall aufs Spiel setzen.
Alles in allem ist das Buch leider ein kleines Ärgernis für mich gewesen, mit jeder Seite mochte ich den Schreibstil weniger, konnte mich weniger mit den Protagonisten identifizieren und der Story folgen. Zum Teil hatte ich fast das Gefühl, mir würden Seiten fehlen, da ich Zusammenhänge irgendwie nicht richtig herstellen konnte. Sollte es jetzt Spaßvögel unter euch geben, die das einer mangelnden Intelligenz zuschreiben wollen - lasst es!
Ich denke, dass es durchaus Jungs und Mädels gibt, die das Buch von Sarah Glicker mögen, mein Fall war es allerdings leider nicht, auch wenn ich die Grundidee hinter dem Roman toll finde.
Daher gibt es von mir gut gemeinte 2 Sterne.

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