Laura Kneidl - Light & Darkness // Rezension



Nachdem ich ja nun unglaublich begeistert von Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. war musste natürlich sofort noch ein weiteres Buch der lieben Laura Kneidl her. Und wie ich also mit der Verkäuferin bei Thalia schnackte und ihr von meiner Begeisterung berichtete, ging sie zielstrebig in die Jugendbuchecke und zog Light & Darkness aus dem Regal.

Meine Reaktion:
Hochgezogene Augenbrauen, mürrischer Gesichtsausdruck: "Gibt's das nicht als richtiges Buch???"
Richtiges Buch = Hardcover oder Broschiert
Naja was soll ich sagen - NEIN gab es leider nicht, also nahm ich wohl oder übel das Taschenbuch mit.

Zum Inhalt:

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Die junge delegierte Light steht kurz vor der Übernahme ihres ersten Wesens. Wie bereits auch ihre Eltern und ihr Bruder nimmt sie diese Aufgabe überaus ernst und kann es kaum erwarten.

Tja blöd nur, dass anscheinend irgendwer ziemlich gepfuscht hat, als es um die Zuteilung ihres Wesens ging, denn der einzige der übrig bleibt und ihr zugeteilt wird ist Dante. Schon der Umstand, dass er männlich ist ist schon schlimm genug, aber um den ganzen auch noch die Krone aufzusetzen ist er ein Dämon. Diese sind nicht grad für ihre ehrliche und liebenswerte Art bekannt.

Nun ja und es kommt wie es kommen muss - Dante erklärt es sich zum Sinn seines Seins, Light das Lebens schwer zu machen. Doch so richtig übel nehmen kann Light es ihm nicht, er ist doch schließlich ein Dämon und handelt nur gemäß seiner Natur. Oder???
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Die Überlegung, die hinter dieser Geschichte steht finde ich Klassen - im Grunde geht es um eine Version unserer Welt, in der im Jahr 2013 das erste mal bewiesen wurde, dass Vampire, Werwölfe, Dämonen, Dschinn usw. wirklich existieren und unter uns leben.

Und wie sollte es anders sein, hat sich die Politik eine "clevere" Variante gefunden, das neue und unbekannte unter Kontrolle zu halten - durch die Delegierten. Die Geschichte von Kneidl spielt nun also in der Zukunft, in welcher des System der Delegierten bereits handfest in die Gesellschaft integriert wurde.

Die Darstellung der Geschichte und der Zeit ist fantastisch, Sie spricht nicht zu fantastischen Versionen der technischen Neuentwicklungen. Im Grunde ist alles sehr ähnlich zu dem wie es jetzt ist eben nur mit ein paar Ausnahmen und Verbesserungen. Und das macht die Geschichte so ehrlich und sympathisch.

Kneidl hat wie immer einen fesselnden Schreibstil und eine tolle Art, ihrer starken Protagonistin eine Seele einzuhauchen. Alle Figuren bei ihr haben Hand und Fuß - damit meine ich, sie sind ausgeprägt, dreidimensional und nicht einfach nur Namen auf dem Papier.

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Allerdings sind mir am Ende zu viele Fragen offen geblieben, zumindest für einen Einzelband. Und auch das Ende kam wieder völlig abrupt und auf den letzten paar Seiten. Irgendwie ging mir leider alles zu schnell und sie hätte sich meiner Meinung nach wirklich mehr Zeit lassen können.
Ansonsten habe wir hier eine tolle Fantasygeschichte mit einem kleinen romantischen aber nicht sexuellen Kern, der gut auch schon für Mädels ab 12 geeignet sein kann.
Möchte man aber wirklich etwas Mehr / mehr Romantik / mehr knisternde Spannung > mehr Erotik (und wir sprechen hier bitte nicht von "50 Shades" - Erotik sondern von "Berühre mich nicht" - Erotik - nur dass wir uns verstehen) - für den ist das Buch glaube ich nicht wirklich was. 

Wer allerdings den Stil von Kneidl mag sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren ;)


Insgesamt gebe ich dem Buch aus diesem Grund 4 von 5 Sternen.

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