After Work - Simona Ahrnstedt - Rezension

Dieser Roman ist heiß, sexy, romantisch und vor allem eins: Niveauvoll!!!

Zur Story
Lexia ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Sie liebt ihren Job, sie hat die Wohnung, die sie schon immer wollte und teilt sich diese mit der besten Freundin, die man sich nur wünschen kann. 
Als sie dann auch noch diesen heißen und unglaublich aufmerksamen Mann in einer Bar kennen lernt kann sie ihr Glück kaum fassen. 
Doch wie sollte es anders sein, macht ihr das Leben einen Strich durch die Rechnung. 

Denn dieser absolut umwerfende und attraktive Mann ist ihr neuer Chef! 

Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden. Leider doch, denn Lexia kann einfach nicht die Augen von diesem Sahneschnittchen lassen. Und das obwohl sie sich doch unbedingt weiterhin auf professionelle Art und Weise in ihrem Job beweisen will...
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Willkommen im Leben der schwedische Bridget Jones! Lexika ist eine unglaublich toughe und selbstbewusste Protagonistin - und das obwohl sie jeden Tag mit Selbstzweifeln, Klischees und Vorurteilen zu kämpfen hat.

Ahrnstedt hat eine "Heldin" erschaffen, die nicht den klassischen 90/60/90 Erwartungen entspricht. Und genau damit hat die junge Frau jeden Tag im Job zu kämpfen. Ahrnstedt spricht somit also auch aktuelle gesellschaftskritische Themen an, mit den wir jeden Tag konfrontiert werden.

Verpackt in der humor- und niveauvollen Geschichte zeigt sie die Vorurteile der Gesellschaft gegen Frauen im Allgemeinen und normalen Frauen im spezifischen auf. Denn wenn wir ehrlich sind, wird jeder kritisiert, der nicht den "aktuellen Normen" entspricht - wobei diese "Normen" völlig lächerlich und durch die Sozialen Medien überzogen geprägt sind.

Du bist nicht hübsch, wenn du nicht Kleidergröße 34 oder 36 hast.
Wenn du nicht erfolgreich im Job bist, wird es wohl an deinem Aussehen liegen.
Du kannst keine hohe Position im Job bekleiden, weil du schließlich eine Frau bist.
Erfolgreich kannst du nur werden, wenn du jung und weiß bist.

Und so weiter und so weiter - auch wenn viele das nicht hören wollen, so ist es leider. Und ich möchte deutlich betonen, dass ich keine dieser Auffassungen vertrete!!!

Wir leben im Jahr 2018! Viele Menschen sollte ihre Keule einpacken und aus der Steinzeit zurück in die Realität kommen!

Ich habe immer großen Respekt vor Autoren und Autorinnen, die solche gesellschaftskritischen Themen nicht scheuen und offen Probleme ansprechen!

Und genau das ist auch ein Grund, wieso ich After Work und glaublich geliebt habe! Mal davon angesehen, dass ich mich auch sehr mit Lexia und ihren Problemen identifizieren kann. Auch ihr denke mir jeden Tag, dass ich mit meinen 1,80 m zu groß für den Durchschnitt der Frauen bin. Und mit Kleidergröße 42-44 was anständiges zum anziehen zu finden ohne gleich in die Plus Size Abteilung gehen zu müssen und auch eine Sache der Unmöglichkeit.

Doch bitte versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht vordergründig um eine Frau, die Probleme mit ihrem Gewicht hat und einem Mann verfallen ist, die so zu sagen wäre durchaus oberflächlich.

Neben oben genannten Problemen werden hier auch Themen wie Gewalt, Rassismus, 2 Klassen-Geselschaft, sexuelle Vielfalt und die alltäglichen Probleme einer nicht ganz gesunden Mutter-Tochter Beziehung angesprochen. Ahrnstedt schafft es also in einem Roman gleich mehrere Probleme anzusprechen. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass After Work alle gesellschaftlichen Probleme anprangert. Sondern sie sind dezent und realistisch in die Geschichte von Lexia und Adam eingebunden und regen somit vor allem auch unterbewusst zum nachdenken an.

Ahrnstedt hat mit ihrem Roman mein Herz im Sturm erobert. Auf dem Buchrücken von After Work steht, dass Simona Ahrnstedt "[...] skandinavische Queen of Romance [...]" ist (Zitat von Lottens Buchblog) und dem kann ich nur zu 10000 % zustimmen!


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